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Der Schweizer Alpen-Club wird 150!

Am 19. April 1863 trafen sich drei Dutzend Schweizer Männer im Bahnhof Olten. Ihnen allen waren die Alpen ein Anliegen. Wie vielen anderen zu dieser Zeit ebenfalls, in den Jahren davor waren der österreichische Alpenverein und der Alpine Club in London entstanden. Das konnte und wollte man nicht so ohne weiteres hinnehmen, auch die Schweiz sollte sich der Eroberung ihrer Berge annehmen – der Schweizer Alpen-Club war gegründet.

Dies ist nun über 150 Jahre her und der SAC zählt mit mittlerweile rund 140’000 Mitgliedern zu einem der grössten Sportvereine der Schweiz. Die Zeiten, als man mit Eseln, schwerem Gepäck und Trägern in die Berge zog, um sie auszumessen, zu kartografieren und abzuzeichnen sind vorbei. Heute sind es Heerscharen an Wanderern, Bikerinnen, Eiskletterern, Snowboardern, Skitourengängerinnen und vieles mehr, die es, bewaffnet mit Sportgeräten, Fotokameras, Funktionskleidung und Hüttenschlafsäcken Wochenende für Wochenende in die Berge zieht. Vielen von ihnen wurde vielleicht erst durch das aufwändige Jubiläumsprogramm des SAC bewusst, welch grossem und geschichtsträchtigem Verband sie angehören.

Der Schweizer Alpen Club feiert seinen 150. Geburtstag ein ganzes Jahr lang mit Texten, Jubiläumstouren, Hüttenzaubereien und verschiedenen Ausstellungen. Eine davon ist noch bis Ende März 2014 im Alpinen Museum in Bern am Helvetiaplatz zu sehen. Das Museum, ursprünglich eine Gründung der Berner Sektion des SAC, wird mittlerweile von einer Stiftung getragen und nähert sich mit der Ausstellung Helvetia Club dem Alpen-Club in all seinen Facetten: Wie war das nochmals mit den Frauen im Verein: Erst durften sie dabei sein, dann wurden sie ausgeschlossen, nachdem sie sich dann selbst im SFAC, dem Schweizer Frauen-Alpen-Club zusammengeschlossen hatten, durften sie doch wieder bei den Männern mitmachen? Oder das Vereinswesen: Wie ist der SAC aufgebaut, was macht denn eigentlich ein Kommissionspräsident oder eine Tourenleiterin konkret? Oder wie sagte man: Ebenso wie man in die Armee ging, ging man auch zum SAC – wird das heute auch noch so gesehen? Und wie geht der SAC eigentlich mit dem Dilemma um, dass seine Mitglieder die Berge nicht nur schützen, sondern auch nützen möchten?

Die Ausstellung bietet mit vielen Originaltonaufnahmen und einer sehr lustvollen räumlichen Umsetzung Informationen, Einblicke und Wissenswertes zum Club der Schweizer Berge. Eine aufwändige Schau, die sich sicherlich nicht jeder Verein leisten kann noch will. Aber gleichzeitig auch ein Geschenk an seine Mitglieder, die den Verein finanziell und ideell mittragen. Sowie der klare Wille, die eigene Vergangenheit aufarbeiten zu lassen. Von einem externen Expertenteam, das sich dank Carte Blanche auch den vielleicht etwas heikleren Themen annehmen konnte. Herzlichen Glückwunsch, Schweizer Alpen Club!

© Foto: Alpines Museum der Schweiz/Bern

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